Von der Chance, die in Krisen liegt
Die Kunst Konflikte und Krisen nicht beiseite zu schieben
Vielmehr liegt die Kunst darin, die Krise als Chance zu begreifen. Menschen neigen normalerweise dazu, Konflikten und Krisen aus dem Weg zu gehen. Selten erkennen und nutzen sie sie als Weg, als Chance. Statt solche Ereignisse als etwas ganz normales im Leben zu akzeptieren, halten sie Konflikte für Unglücke. Wer nicht den Weg durch die Krise geht, kann daraus nichts lernen. Denn in Konflikten kann man nur dann gute Erfahrungen machen, wenn man sich ihnen stellt. Um einen Konflikt lösen zu können, muss man ihn zunächst als solchen erkennen und analysieren. Der Heilige Benedikt empfiehlt sogar, dem betroffenen Mönch zunächst einmal Schutz – Raum und Zeit – zu geben, bevor irgendetwas unternommen wird. Der Vorgang wurde nicht gleich an die „große Glocke” gehängt. Ein Konflikt wird oft nur gelöst, wenn alle Betroffenen ihre Schuld einsehen und bereit sind zur Versöhnung.
Schuld eingestehen als Chance
Jeder Mensch kann schuldig werden – entscheidend ist, wie er mit seiner Schuld umgeht. Jemanden, der verletzt wurde, um Verzeihung zu bitten, erfordert Mut – erst recht in unserer Ellenbogengesellschaft, wo das Bitten um Verzeihung als Schwäche gilt. Dass heute viele Menschen, die Schuld auf sich geladen haben, so schwer am Leben tragen und oft im Abseits bleiben, hängt auch damit zusammen, dass sie ihre Schuld nicht eingestehen können und für ihr Handeln die Verantwortung nicht übernehmen wollen.
In Anlehnung und mit ausgewählten Auszügen aus dem Buch „Gesundheit aus dem Kloster, Altes Heilwissen für Körper, Geist und Seele“, einem Buch von Pater Dr. Johannes Pausch OSB, Europakloster Gut Aich, St. Gilgen – und Gert Böhm.